Deconstructing Reeves (2023)

Vor ein paar Jahren hatte ich mir einen Satz von 48 Öl-Pastellkreiden von Reeves gekauft. Mit dieser Technik bin ich aber nicht zurecht gekommen. Ich bleibe lieber bei flüssigen Farben. Die Stifte lagen dann nur noch herum. Als ich sie letztlich wieder sah, fiel mir auf, dass sie eine schöne, kräftige Farbpalette zeigen und hatte die Idee, die einzelnen Stifte einzuschmelzen und als flüssige Farbe zu verwenden. Da ich auch noch eine Doppelglas Scheibe hatte, habe ich nach und nach die über einer Kerze verflüssigten Stifte in das Glaselement eingefüllt. Hier das vollkommen zufällige Ergebnis (Vorder- und Rückseite):

„Wachsglas“ Vorderseite – geschmolzene Pastellkreiden in Doppelglasscheibe, JPG 9,3 MPx
„Wachsglas“ Rückseite – geschmolzene Pastellkreiden in Doppelglasscheibe, JPG 9,2 Mpx

Die Vorder- und Rückseite habe ich dann fotografiert, denn es ist nur ein Zwischenstand. Danach wurde das Glaselement eine Stunde in den Backofen gelegt, wodurch die Farben erneut geschmolzen sind und sich über die gesamte Fläche verteilt haben. Die unten gelegene Seite ist nun die neue Vorderseite und zeigt ein homogenes abstraktes Farbbild. Die Oberseite, von der sich die Farben nicht komplett gelöst haben, zeigt nun durch die verbliebenen Partikel hindurch die Rückseite der vollständig geschmolzenen Fläche. Beide Seiten sind eigenständige Werke.

„Wachsglas geschmolzen“ Vorderseite – geschmolzene Pastellkreiden in Doppelglasscheibe, ca. 22 x 23 cm
„Wachsglas geschmolzen“ Rückseite – geschmolzene Pastellkreiden in Doppelglasscheibe, ca. 22 x 23 cm

Für das Bild habe ich dann noch einen weißen Holzrahmen (wie bei Glasbild 3 und 4) hergestellt. Das fertige Bild hat mit Rahmen circa die Maße 31×32 cm.

Das Ganze wurde dann zu einem größeren Upcycling Projekt. Die Papieretiketten der 48 Malstifte habe ich bis auf eins (verloren) auf einer Pappe in 7 Zeilen und sieben Spalten aufgeklebt. Den unteren rechten Teil (die zwei übrigen Felder) füllt eine Farbpalette von der Verpackung der Stifte.

Reeves – Etiketten und Farbpalette auf Pappe ca. 40,5 x 29,5 cm.

Den Innenteil der Verpackung, eine Plastikschale mit Vertiefungen für die 48 Stifte habe ich auch noch verwertet. Ich habe die drei Abteilungen mit flüssiger Abtönfarbe gefüllt und trocknen lassen. Es sind drei sehr schöne zufällige abstrakte Strukturen entstanden, in kräftigem rot, blau und anthrazit. Anschließend habe ich die Plastikschale in einen zufällig passenden Metallrahmen eingebaut, der einmal den Spiegel eines uralten Tageslichtprojektors hielt. Im oberen Bereich ergänzt durch ein Stück Holz zur zusätzlichen Fixierung.

Ausgetrocknet – Abtönfarben, Platikschale, Metallrahmen aus Projektor, Holz 19,5 x 26,5 x 3 cm (BxHxT)